A Place to Call Home ist eine australische Historiendrama-Serie des Senders Seven Network. Sie wird seit dem 28. April 2013 ausgestrahlt. Bevan Lee schuf die Fernsehserie, deren Schauplatz das ländliche New South Wales wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist. Erzählt wird die Geschichte einer Krankenschwester (Sarah Adams, gespielt von Marta Dusseldorp), die nach zwanzig Jahren in Europa, gezeichnet von Krieg und Terror der Nationalsozialisten, in ihre Heimat Australien zurückkehrt und während der Heimreise auf die Familie der wohlhabenden Landherrin und Matriarchin Elisabeth Bligh (Noni Hazlehurst) trifft, die ihr Leben nachhaltig verändern.
Hintergrund Bevan Lee begann die Entwicklung von A Place to Call Home nach dem Abschluss seiner „Heimat-Trilogie“ (Always Greener, Packed to the Rafters und Winners & Losers). Inspiriert wurde die Produktion durch die Filme des Regisseurs Douglas Sirk aus den Fünfzigern In den Wind geschrieben (1956) und Was der Himmel erlaubt (1955). Lee begründete seine Wahl des Schauplatzes im Interview mit The Age damit, dass die Leben der Menschen heute „verhältnismäßig fade“ seien. Letztlich bestehe Drama aus Konflikten und wir lebten in einer recht konfliktarmen Gesellschaft. Er habe sich an einen Ort begeben müssen, an dem es Schmerz und Mühsahl und Leid gebe; nach dem Krieg habe es reichlich davon gegeben. Das Drehbuch wurde von Lee und Trent Atkinson verfasst.
A Place to Call Home spielt sowohl im fiktionalen Anwesen Ash Park als auch in der Kleinstadt Inverness, beide gelegen im australischen Bundesland New South Wales.[6] Camden und das Hochland (Southern Highlands) im südlichen New South Wales dienen als Kulisse für Inverness. Das Anwesen Ash Park heißt eigentlich Camelot und ist ein denkmalgeschütztes Grundstück bei Kirkham, einer Vorstadt von Sydney etwas außerhalb Camdens.
Die Dreharbeiten zur ersten Staffel begannen am 9. Juli 2012 und dauerten bis zum 12. Dezember desselben Jahres. Gedreht wurden die 13 Episoden – zum ersten Mal in einer australischen Fernsehproduktion – mit einer Sony-F65-Kamera. Die Pilotfolge wurde am 28. April 2013 zur Hauptsendezeit (20:30 Uhr) ausgestrahlt (auf diesem Sendeplatz lag zuvor die britische Historiendrama-Serie Downton Abbey).
Im Juni 2013 gab Erin McWhirter (TV Week) die Verlängerung der Serie um eine weitere Staffel bekannt. Abby Earl (Anna Bligh) kommentierte, die Vorbereitungen liefen ab August, gedreht werde ab September des Jahres. Die Erstausstrahlung der zweiten Staffel erfolgte schließlich vom 11. Mai bis zum 13. Juli 2014.
TV Week bestätigte bereits im Mai 2014, dass eine weitere Staffel in Auftrag gegeben worden sei. Einen Monat später berichtete das Magazin jedoch von einer Kehrtwende seitens Channel 7 Australia: Darstellern und Mitarbeitern sei vom Sender eine Absage erteilt worden.
Am 15. Oktober 2014 wurde schließlich ein Vertragsabschluss zwischen Foxtel und Channel 7 Australia öffentlich, aus dem hervorgeht, dass eine dritte Staffel unter Federführung von Bevan Lee zwar von Seven Productions produziert, jedoch über Foxtel ausgestrahlt werden solle. Am 25. Oktober 2014 gab die australische Version der Zeitschrift The Daily Telegraph die Verlängerung von A Place to Call Home um weitere zwei Staffeln bekannt, die ab Ende des Jahres 2015 auf Foxtel, SoHo, ausgestrahlt würden. Außerdem wurde eine Rückkehr der bisherigen Mitarbeiter und Darsteller bestätigt.
Auf der offiziellen Facebook-Seite der Serie wurde am 16. August 2015 die Erstausstrahlung der dritten Staffel auf Foxtel ab dem 27. September 2015 zur Hauptsendezeit (20:30 Uhr) angekündigt.
Kritik David Know von TVtonight zitiert und bestätigt in seiner Kritik den Schaffer Bevan Lee, der die Serie als „überwältigendes Melodram über Liebe und Verlust in den Wirren sozialer Veränderungen der 1950er-Jahre“ beschreibt.
Im Guardian rezensierte Rebecca Starford durchweg positiv und schrieb unter dem Titel „A Place to Call Home is Australian television to be proud of“ (A Place to Call Home ist australisches Fernsehen, auf das man stolz sein kann): „A Place to Call Home durchdringt mit wahrer Gewandheit die Dinge, die sich machtvoll in unserem nationalen Bewusstsein widerspiegeln – die Sehnsucht nach der Vergangenheit und die Sehnsucht nach Heimat – und das macht großes Fernsehen aus.“ (A Place to Call Home actually explores with real sophistication the stuff that resonates powerfully in our national consciousness – a longing for the past, and a longing for home – and that makes for great television).
Weltweite TV AUsstrahlung Kurz nach der Erstausstrahlung in Australien wurde „A Place to Call Home“ auch von dem neuseeländischen Sender TV One aufgenommen und lief dort zur Hauptsendezeit (20.30 Uhr) am Sonntagabend. Das Staffelfinale der zweiten Staffel wurde am 26. Oktober 2014 übertragen.
Der dänische Sender DR1 übertrug die erste Staffel ab März 2014 unter dem Seriennamen „En Ny Begyndelse“ – „Ein neuer Anfang“.
Die erste Staffel wurde ab dem 17. November 2014 von BBC2 auch im Vereinigten Königreich gezeigt.
Israel überträgt die Sendung auf ihrem YesDrama-Programm unter dem Titel „מקום בלב“, was sich etwa mit „Ein Platz im Herzen“ übersetzen lässt.
In den Niederlanden wurde die erste Staffel ab Juni 2015 durch die MAX Sendeanstalt auf dem zweiten öffentlich-rechtlichen Programm NPO2 ausgestrahlt, im Juli 2015 folgte die zweite Staffel.
Eine deutschsprachige Synchronisation liegt bislang nicht vor.
“A Place to Call Home” Staffel 4: Erfolgsgeschichte eines australischen Dramas
Sandra Grecki 08. November 2016
Bevan Lee’s “A Place to Call Home” wurde mittlerweile zu einer regelrechten Erfolgsgeschichte in diesem Land. Obwohl man diese Serie als komplex und innovativ bezeichnen kann, war diese Show ursprünglich vom Originalbesitzer, dem Sender Seven, abgesetzt worden, bevor es dann von Foxtel in einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit mit Seven wieder aufgerollt wurde. Ungewöhnlich deshalb, weil der Sender Seven die Serie weiterhin produziert und alle Angestellten beschäftigt, die für die Produktion und notwendig sind – für Foxtel.
Das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen und doch ist dies ein Triumph für beide Sender und besonders für die vielen Fans, die nach der Absetzung durch den Sender Seven alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um die beliebte Serie wieder zurückzuholen. Als die 2. Staffel ganz abgesagt worden war hatten die Zuschauerzahlen angeblich zu einer unbeabsichtigten Zielgruppe übergewechselt – ältere Damen im Alter von mindestens 55 Jahre oder älter.
Die Show spielt in Australien in den 1950ern und das Drama verfolgt die Leben der Bligh-Familie, einer sehr wohlhabenden und komplizierten Pastoratsfamilie. Es ist eine wunderschöne Nachahmung der vergangenen Epoche und voll von kultureller Geschichte und auch dramatischer Action, was dem Drama eine dichte Handlungsgeschichte verleiht – etwas, was wir im australischen Fernsehen bisher nicht allzu oft gesehen haben (wenn überhaupt). Die clevere und stilvolle Show repräsentiert eine Zeit in der respektable Familien und ein –wenigstens nach außen hin- perfekter Lebensstil gefeiert wurden. Allerdings erinnert es uns auch die Grenzen solcher Ideale.
Für Foxtel ist dieser Serie ohne Zweifel ein Riesenerfolg, wenn man sich die Zuschauerzahlen ansieht und die 3. Staffel von “A Place to Call Home” hatte bereits eine halbe Million Zuschauer vor die Fernseher geholt, was die siebthöchste Bewertung im Rahmen aller Episoden und aller Zeiten von Abo-Fernsehservices in Australien ist!
Aber es sind nicht nur die Zuschauerzahlen, die hier auffallen: Die Serie hat mittlerweile international Fans und Kritiker überzeugt und The Wall Street Journal hatte diese Show sogar als eine der besten Fernsehserien in 2015 aufgelistet und fährt weiterhin damit fort, diese Show in den höchsten Tönen weiterzuempfehlen! Neben den begeisterten Kritikern gibt es aber auch noch die Verkäufe - “A Place to Call Home” wurde zwischenzeitlich an mehr als 120 Märkte (außer USA) verkauft.
Die 4. Staffel fährt mit Lee’s Vision “eines riesigen Plumpuddings von einer Show, voller Frucht und Geschmack und so mancher Überraschung“ fort. Die Serie fokussiert auch weiterhin auf die Anstrengungen der einst mysteriösen Krankenschwester Sarah Nordmann, die von der beeindruckenden Marta Dusseldorp gespielt wird, als sie versucht in der malerischen Stadt Inverness eine Bleibe sucht. Sie hat starke Prinzipien und Moralvorstellungen und schafft es irgendwie immer wieder durch ihre Ehre und ihr Selbstwertgefühl auf ihren Füssen zu landen, obwohl die Welt um sie herum es ihr mit der eher erstickenden Konventionalität der Gesellschaft wirklich nicht leicht macht.
Von Anfang an war ihr Bezug zu den Familiengeheimnissen scheinbar unausweichlich mit der Bligh-Familie verlinkt. Dasselbe gilt für ihre Zuneigung zu George (Brett Climo), dem Sohn der Matriarchin Elizabeth (Noni Hazlehurst).
Die 3. Staffel hinterließ Sarah schwanger und verwitwet. Nun erwartet sie George Bligh’s Baby – ein Kind, dass niemals als ein Blighangehöriger erkannt werden darf, denn selbstverständlich darf der Familienname keinesfalls in den Verruf gebracht werden! Und dann stirbt ihr geliebter Ehemann Rene, der nach einem Gehirntumor verstirbt. Sie war noch nie zuvor in solch einer misslichen Lage und dennoch lässt sie sich nicht so einfach runterziehen. (Schon bald wird sie mit dem Selbstmord der Lehrerin Milly Davis in Verbindung gebracht, die tot in einem öffentlichen Klassenzimmer in Inverness aufgefunden wird – „ein echter Miss Marple-Fall“, wie ein Polizeibeamter vor Ort sie spöttisch nennt.)