In seinem neuen Roman, der in Spanien sofort nach Erscheinen zum Nr.1-Bestseller wurde, erzählt Arturo Pérez-Reverte die Geschichte der jungen Teresa Mendoza, die, um ihr Leben fürchtend, zur Legende wird und schließlich doch erkennt, dass sie ihre Ehre, Seele und Menschlichkeit verraten hat. Aus Liebe, aus Angst und aus dem Willen heraus zu überleben. Die atemberaubende Geschichte um eine schöne Frau und ihren Aufstieg in einem ungewöhnlich harten Milieu.
Teresa Mendoza ist die Königin des Südens -- sie kontrolliert den größten Teil der Drogentransporte im Raum zwischen Spanien und Nordafrika und damit eine der wichtigsten Lieferstrecken für den europäischen Absatzmarkt. Doch wie ist es dieser Frau gelungen, in einer von Männern dominierten Welt eine solche Rolle einzunehmen? Angefangen hatte sie als kleine Geldwechslerin in Mexiko. Wie viele andere Mädchen versuchte sie, sich mittels kleiner, halblegaler Geschäfte über Wasser zu halten. Da sie hübsch ist, wird sie alsbald von einem jungen Mann mitgenommen, der ihr ein besseres Leben bietet. Doch das Glück währt nicht lange: Ihr Geliebter treibt beim Handel mit Drogen ein Spiel mit gezinkten Karten und bezahlt mit dem Leben. Auch Teresa steht auf der Abschussliste, und nur knapp gelingt ihr die Flucht nach Spanien.
Dort muss sie noch einmal ganz von vorne anfangen. Erst scheint sich ihre Geschichte wiederholen zu wollen -- die Abhängigkeit von einem Freund, für dessen Fehler sie erneut mit haftbar gemacht wird. Allerdings beschließt Teresa nun, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Nach einem Gefängnisaufenthalt, bei dem sie nützliche Verbindungen knüpfen konnte, kommt sie schnell zu Geld. Zielstrebig und ohne Skrupel macht sie Karriere als Geschäftsfrau -- offiziell mit Immobilien und Bars, in Wirklichkeit mit dem Transport von Haschisch und Kokain. Nichts scheint sie aufhalten zu können.
Mit großer Meisterschaft spinnt Arturo Pérez-Reverte ein Netz, in dessen Mitte die Figur der Teresa Mendoza lauert und an den Fäden zieht. Ihre Selbstzweifel und ihre Verbissenheit sind es, die diesen Roman weit über gängiges Unterhaltungsniveau hinausheben. Nach außen hin ist sie von strahlender Selbstsicherheit, doch der Leser erfährt sehr genau, wie es in ihrem Inneren brodelt. Sehr gelungen ist auch der doppelte Blickwinkel, der zwischen geradliniger Handlungsführung und den Recherchen eines Autors, der ein Buch über Teresa Mendoza schreibt, hin und her wechselt -- die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen.